Kaufmannszug 2015

Augsburg-Seligenstadt        

Nach den Jahren 2003 in Nürnberg, 2007 in Augsburg und 2011 gar von Augsburg und Nürnberg startete der Kaufmannszug wieder wie im Jahr 2007 in Augsburg. Der Arbeitskreis Kaufmannszug im Heimatbund ist eine Gruppierung von historisch begeisterten Bürgern aus Seligenstadt.

Seligenstadt/Hessen befindet sich ca. 25 km von Frankfurt entfernt und war zur Zeit der Kaufmannszüge, die zu den Frankfurter Messen zogen, letzte Übernachtungsstation vor Ankunft an Ihrem Ziel. In Erinnerung an die Züge der Kaufleute, wird in Seligenstadt alle 4 Jahre das sogenannte Geleitsfest gefeiert.

Ausrichter des Geleitsfestes ist der Heimatbund Seligenstadt e.V. (Dachverband der Seligenstädter Vereine). Im Rahmen der Feierlichkeiten des Geleitsfestes hat sich der Kaufmannszug seit 2003 als fester Bestandteil etabliert. Im Jahr 2015 werden 19 weitgehend historische Fuhrwerke und im Kern annähernd 150 Personen wieder die ca. 340 km lange Reise antreten. Mit von der Partie sind auch einige Reiter, die das Gesamtbild abrunden. Die Großzahl der teilnehmenden Personen war auch schon mit den 3 vorherigen Kaufmannszügen auf Reisen. Die Vorfreude auf das Wiedersehen mit den guten Freunden der einzelnen Etappenziele ist bei allen Beteiligten groß. In unserem schnelllebigen, hektischen Alltag ist es ein schönes Privileg die Entschleunigung der Zeit und die Reduktion auf das Wesentliche erleben zu dürfen.

Die Motive der Gedenkmedaille verweisen auf den Kaufmannszug 2015 und 1200 Jahre Einhardstadt Seligenstadt.

Vorbereitungen

Übernachtungen, Genehmigungen und sonstiger Schriftkram

November 2014

Alle Bürgermeister und Verwaltungen wurden über das Projekt Kaufmannszug 2015 informiert und ein Besuch des Organisationsteams angekündigt. Kontakte zu den Unterkünften der Etappenziele wurden geknüpft und vorreserviert.


Aufbau von neuen (alten) Planwagen

Januar 2015

Am 3. Januar 2015 haben wir mit dem Aufbau von 2 Planwagen begonnen, einen Leiterwagen hatten wir schon in 2011 erstanden, aber noch nicht neu aufgebaut. Das 2. Fahrgestell hat Peter Rühl in der Nähe von Kassel abgeholt. Bei diesem sind die Räder und einige wenige Holzteile noch in Ordnung. Gott sei Dank, hat dem Holzwurm doch nicht alles geschmeckt und zur Ernährung gereicht. Was fehlt oder schlecht ist wird ersetzt, ausgetauscht, neu hergestellt. Die alten vorhandenen Eisenbeschläge sind allesamt gut und wieder verwendbar. Der Wagen wird durch Klotzbremsen auf der Vorder- und der Hinterachse gebremst.

Die Arbeiten am neuen Wagen gehen weiter, es sind die meisten Ersatzhölzer hergestellt. Die Achsen und Räder von der alten verkrusteten Wagenschmiere gereinigt und das Fahrgestell kann zum ersten Mal grob wieder zusammengesetzt werden. 


Februar 2015

Vortourenbesuch bei Bürgermeistern und Verwaltungen

Am 3. und 4. Februar 2015 war ein Teil des Orgateams, in 2 Gruppen aufgeteilt, auf den Etappenzielen der Wegstrecke unterwegs. Es wurden die Bürgermeister bzw. Verwaltungen über den Stand der Vorbereitungen unterrichtet und ein Großteil von organisatorischen, kniffligen Details geklärt. Die Bereitschaft der Zusammenarbeit zur Entwicklung des Projektes Kaufmannszug 2015 ist enorm. Wir bedanken uns jetzt schon bei allen Personen, die in irgendeiner Weise involviert sind und sich hierfür so stark engagieren. Mit diesem persönlichen Engagement, kann das anstehende Projekt eigentlich nur ein Erfolg werden.

Wie sollte es sich eigentlich auch anders entwickeln, auf der Heimreise dieser Vorbereitungstour hat sich der Bestand unseres Fuhrparks um einen Leiterwagen vergrößert, in dem allerdings noch viel Arbeit steckt.
 

Samstag Mittag 7. Februar 15.30 Uhr, der Wagenbau geht weiter. Die Seitenteile werden zusammengefügt. Die Holme hatten wir letzte Woche schon zugeschnitten, angerissen und die Zapfenlöcher mit dem Kettenstemmer ausgestemmt. Die Zapfen der Sprossen für die Leitern fräste uns Familie Kemmerer (Schreinerei Kemmerer) aus der Nachbarschaft, auf der Maschine. Das hat uns einige Zeit und auch Schweiß gespart. Wir hätten es sonst in Handarbeit erledigen müssen. Die Seitenteile werden zusammengefügt die Bretter zugeschnitten und eingepasst. Langsam sieht man wie der Leiterwagen an Form gewinnt.


März 2015

Die Planen der (alten) vorhandenen Fuhrwerke wurden von Helga Holzgreve und Birgit Sprey angefangen zu kontrollieren, auszubessern und aufzuarbeiten. Anette Rühl und Petra Schierstein werden später zu dieser Gruppe hinzustoßen um unterstützend mitzuwirken. Das Segeltuch für die neuen und alten Planen wurde beschafft und wartet darauf verarbeitet zu werden. Die Planenränder müssen mit Lederstreifen verstärkt werden, um das Ausreisen der eingeschlagenen Ösen für die Planenseile zu verhindern. Eine mühevolle Arbeit, weil sich das doppelt aufgelegte Leder auf den Planenstoff nur schwer aufnähen lässt.

Am 18.03. wurden die Holzarbeiten an dem neu aufgebauten Planwagen beendet und der Wagen kann endlich aus der Werkstatt geschoben werden. Nun ist der Mann am Feuer für das Beschlagen der Holzteile an der Reihe. Die Holme der Leitern müssen beschlagen werden, die Halterungen für die Planenbogen und die Planenbogen selbst müssen hergestellt werden. Also auch noch viel zu tun.

Wagenbautrupp

Aufarbeitung und Wartung der Fuhrwerke

Seit Montag den 16.03. sind Albert Kemmerer, Heinz Stadler, Werner Byczek, Horst Müller und Karl Dieter Büddefeld in der Heimatbundhalle tätig. Zum Reinigen, Warten, Reparieren und zur allgemeinen Aufbereitung der vorhandenen Fuhrwerke. Räder wie Achsen sind auf den Zustand der Dichtscheiben und der Schmierung insgesamt zu prüfen. Da alle Achsen verschiedene Radmuttern und Stoppmuttern haben muß eine Liste erstellt werden, welcher der alten historischen Ringschlüssel zu welcher Kutsche passt. Die Fuhrwerke werden nummeriert gelistet, damit wird es auf unserer Reise einfacher. Die Mitwirkenden des Schmier- und Wartungstrupps müssen nicht ständig die verschiedenen Maulweiten ausprobieren und jeder weiß welcher Schlüssel zu welcher Achse passt. 

 3. Informationstreffen aller Mitwirkenden

Am 22.03. trafen sich alle Mitwirkenden zum 3. Informationstreffen in der Heimatbundhalle. Der derzeitige Stand der Planungen wurde erläutert und die Personen, die zum ersten Mal teilnehmen, konnten die „alten Hasen“ beschnuppern, kennenlernen und umgekehrt. Es wurden Erfahrungen ausgetauscht und es waren wieder die alten Geschichten und Anekdoten von den bereits durchgeführten Kaufmannszügen im Gespräch. Alle Listen für die Übernachtungen und Rollen wurden abgeglichen. Gewandungen für die verschiedenen Rollen wurden erläutert und Anregungen für Neuanschaffungen gegeben. Für unsere Soldaten- und Trommlertruppe sind neue Hosen angeschafft worden, die aber noch etwas umgearbeitet werden müssen. Das nächste und letzte Informationstreffen findet am 10.05. wieder in der Heimatbundhalle, um 14.00 Uhr statt.


April 2015

Alle Anträge für sämtliche Genehmigungen sind gestellt. Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren, es wird nachgedacht, geschrieben, sortiert, genäht, geschmiert, gestrichen, geschmiedet, geschnitzt, genagelt…..usw. Arbeit ohne Ende und es macht trotzdem immer noch Spaß. Der Tag des Reisebeginns rückt immer näher, es wird alles nach Liste abgearbeitet und was erledigt ist bekommt einen Haken. Wir möchten uns jetzt schon bei allen Personen bedanken, die in irgendeiner Art und Weise helfen, den Kaufmannszug 2015 ins Rollen zu bringen.

Mai 2015

Jetzt wird es richtig ernst, der Tag des Aufbruchs nach Augsburg ist in greifbarer Nähe. Ist wirklich an alles gedacht, nichts vergessen, alles vorbereitet? Sind alle Listen geschrieben? Die Gedanken um das Gelingen, lassen das Organistionsteam nicht mehr los. Bei unserem letzten Informationstreff der Zugteilnehmer am 10.05. wird es sich zeigen.

Am Vortag den 09.05. wurden die Kenntnisse der Ersthelferausbildungen aufgefrischt. Dieses Thema ist sehr wichtig, um die Sicherheit aller Teilnehmer  zu gewährleisten und für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Die Ausbildung wurde von Herrn Weber, von der DLRG Klein-Krotzenburg durchgeführt.