Tagesbericht 07.06.2023

12. Tag
Etappe von Tauberbischofsheim nach Külsheim
Jubel, liebe Kaufmannszug interessierte,
gestern sind wir in Tauberbischofsheim eingezogen. Mit wehendem Fahnen und lautem Jubel zogen wir auf den Marktplatz ein. Menschenmassen empfingen uns. Was für ein Erlebnis. Unsere Kaufleute boten ihre Waren an, der Bader seine Medizin und der Bürgermeister hab einen Empfang.
Angekommen legte das Team um Gatter Gerd los., die Wagen zu reparieren. Das Orga-Team hat alles im Griff. Es wäre unfair, einen herauszuheben. Das ist ein funktionierendes Team aus Frauen und Männern.
Was sich der „Pit“ da aufgehalst hat, kann ich bestens beurteilen. Ich erlebe es das ganze Jahr, dafür habe ich aber nur 35 Frau/Mann für die ich verantwortlich bin. Du hast das jetzt 14 Tage für 190 Frau, Mann und Kind. Also den 6-fachen Stress. Respekt Pit, halt durch, es läuft prima. Das macht man für solche Momente wie diesen Einzug. Eine Anmerkung hätte ich noch. Wenn ich mal in Rente gehe, werde Bauhofleiter. Das rockst du auf der linken Arschbacke.
Jetzt kommen wir zur Tagesetappe nach Külsheim, der 12. Tag. Schnell hat man den gleichmäßigen Hufschlag der Pferde im Ohr, der wie im Taktstock das Tempo bestimmt. Mann kann sich auf den Rhythmus einlassen und sich der Natur widmen. Wenn ihr das lest, lehnt euch zurück, schließt hin und wieder die Augen und lasst die Bilder, die ihr im Kopf habt noch al vorbeiziehen. Wer im Camp übernachtete, der schlief in der Reithalle. Wenigstens war die Halle wärmer als das Zelt. An den Pferdegeruch hat man sich
mittlerweile gewöhnt. Jedoch, wie Daniel bemerkte, hätte man die Halle ruhig vorher auskehren können. Also Sandboden, das ist wie zur Fastnacht Glimmer im Haar. Man hat wochenlang was davon.
Die Landschaft ist hügelig. Die einzelnen Felder sind mit unterschiedlicher Frucht bestellt. Wälder, Streuobstwiesen, kleine Bäche und Strauchgruppen ergänzen die Landschaft. Es ist noch Frühling und die Pflanzen erscheinen in einem saftigem grün. Unbeschreiblich, wie viele verschiedene Grüntöne es gibt. Die jungen Ähren der Gerstenfelder wiegen sich wie Wellen im Wind. Bunte Wiesen warten auf
ihre Mahd. Roter Klatschmohn fällt sofort ins Auge, lila Wicken sieht man häufig am Wegesrand. Greifvögel wie die Jubelweihe kreisen über den Feldern und halten Ausschau nach einem fetten Mahl. In den Bäumen zwitschert es in den unterschiedlichsten Tonlagen. Richtig, das haben wir alles
zuhause. Aber fällt es uns auch so auf? Hier beim Kaufmannszug hat man eine ganz andere Wahrnehmung. In der Mittagspause legt man ich in Gras. Ich beobachte wie Kinder und Frauen Blumen pflücken, sich die Haare damit schmücken und ihren Wägen dekorieren. Und jeder, der eine Blume pflückt riecht daran. Selbst an Gräsern wird gerochen und die Unterschiede der einzelnen Getreide aufzunehmen. Herrliche Momente in Mitten der Natur. In Eiersheim hatten wir die Mittagsrast am Gemeindehaus. Auch hier wurden gastfreundlich empfangen. Das Mittagessen gab es
diesmal aus der Heimat. Die Metzgerei Becker aus Seligenstadt hat das Essen frisch geliefert. Nochmals Danke. Eine weitere Rast bei Kaffee und Kuchen, der auch frisch war, von der Bäckerei Haas stärkte uns nochmals in Uissigheim. Ein herzlicher Empfang bescherten die Külsheimer, mit anschließendem Spektakulum am Schlossplatz. Eigentlich ist es eine Burg. Aber das sieht man hier anders. Sei es drum, jedenfalls sehr gepflegt.

Liebe Grüße
Harald Ott

Ein Gedanke zu „Tagesbericht 07.06.2023

  1. Thomas Wachter

    Habe das erste Mal von diesem Kaufmannszug gehört und bin begeistert. Wie schön, dass so etwas am Leben gehalten wird. Mein Respekt gilt den vielen Teilnehmern, einfach toll ! Die „gute, alte Zeit“ kommt dadurch für ein paar Tage zurück…und das ist wunderbar !

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