7. Tag Etappe von Dombühl nach Rothenburg ob der Tauber
Heute vom Support
Heute geht es von Dombühl nach Rothenburg ob der Tauber
Der Tag beginnt früh. Es ist 5:20 Uhr und ich werde von irgendwas wach. Ich kann nicht sagen, ob ein Fuhrmann das Kraftfutter und den Hafer für seine Pferde mischt oder ein Pferd rhythmisch mit seinen Hufen gegen das Gatter tritt. Vielleicht fehlt auch einfach nur das Schnarchen meines Nachbarn.
Kurzum: Aufstehen, Sonnenaufgang bewundern, duschen, packen und los geht der Tag. Und es wird ein schöner Tag – schon wieder!
Frühstück gibt es um 07.00 Uhr, danach alles persönliche packen und verladen.
Um 08.00 Uhr hat Gatter-Gerd, unser Chef-Supporter, zur täglichen Frühbesprechung geladen. Heute gibt es die Anweisungen für den Tag mittels improvisiertem Flipchart. Ein Felgenrad muss vor dem Start noch geschweißt werden, 4 Räder sind noch zu montieren und alle Felgen sind zu wässern (man merkt halt, wenn es tagelang nicht regnet). Die Aufgaben werden den Teams zugeteilt und dann geht es ran an die Arbeit.
Der Support kümmert sich täglich um die Technik an den Kutschen, Küche und Verpflegung, Strom, Wasser, Duschen- und Toilettenwagen, Gatter und Zelte oder kurz, um alles, damit der KMZ rollen kann.
Für heute heißt das: 10 Zelte abbauen, Gepäck und Feldbetten verladen, Gatter abbauen, Mist sammeln, Duschen und Toiletten reinigen und desinfizieren, Verpflegung für den Tag für den KMZ und das Supportteam fertig machen und zuteilen, spülen, 2 Kutschen und Pferde verladen und verbringen.
Jeweils 150 m Wasser- und Stromleitungen abbauen und verladen und alles, was ich jetzt hier vergessen habe und durch das Team noch gemacht wird. Vieles kommt noch kurzfristig dazwischen: Ausfälle und kleine Wehwehchen sind halt nicht planbar.
Kleiner Hinweis: Am Abend in Rothenburg ob der Tauber alles in umgekehrter Reihenfolge wieder aufbauen – und lächeln und jubeln nicht vergessen
Um 11:13 Uhr ist es soweit: Das Quartier in Dombühl ist beräumt, alles ist auf den gigantischen Fuhrpark verladen und es geht los nach Rothenburg ob der Tauber.
Durch den Defekt einer Kutsche mussten heute zwei Pferde und die Reservekutsche extra transportiert werden. Ein Teil des Support Teams fuhr voraus, um die Betreuung der zwei Pferde sicherzustellen, bevor die restlichen Gatter gestellt werden konnten.
Auf unserer Anfahrt nach Rotheburg passieren wir den Kaufmannszug auf der Strecke. Ein beeindruckendes Bild!
Es ist 12:30 Uhr, als wir das Stadttor passieren. Unser Kollonnenführer interpretierte das „Parkplatz 4 Schild“ völlig neu und wir machen den ersten Autokorso des Tages mit Anhängern durch die Altstadt.
Als wir endlich ankommen, stehen die Zelte schon. Das Team um Philipp war schon früher losgefahren.
Jetzt ist alles Routine: parken, abladen, loslegen. Um 13:00 Uhr stehen die Gatter – kurze Mittgaspause. Dank unseres tollen Küchenteams sind wir bestens versorgt.
Das Eintreffen eines Traktors beendet die Mittagspause. Ein Landwirt spendet heute Heu und Stroh und liefert gerade an. Er nimmt den Mist am nächsten Tag auch wieder mit. Ein Problem weniger.
Es ist 15:00 Uhr, als alles fertig ist. Der Kaufmannszug kann kommen. Um 15:30 trifft das Bäckermobil von der Mittags-Versorgung des KMZ in Rothenburg ein. Alles ausladen und spülen.
Ach ja: für die Tiere müssen ja noch die Futterrationen für den Abend und den nächsten Morgen bereitgestellt werden. Und langsam fertig machen für den KMZ. Wer vom Support erübrigt werden kann, macht sich fertig für den Einzug. 10 Supporter gehen im 16:05 Uhr zum Treffpunkt „Aufrödeln“ vor der Stadt und gliedern sich in den KMZ ein.
Der Rest bereitet den Kutschplatz vor und fungiert als Einweiser für die Kutschen.
Um 17:00 Uhr beginnt der Einzug in die Stadt. Der jubelnde Empfang am Rathaus bleibt mir in Erinnerung, lediglich die Verteilung des Begrüßungsweins endet kurz vor den Soldaten. Den Marktplatz verlasse ich heute nüchtern und durstig.
Um 18:15 Uhr treffen die Kutschen am Nachtlager ein.
Vor dem Abendessen erfolgt die Inspektion der Kutschen, die Fuhrleute werden nach Auffälligkeiten an den Kutschen befragt. Daraus resultieren die Arbeitsaufträge für den Abend, die Gatter-Gerd mit dem Team bespricht und anfallende Aufgaben nach Fähigkeiten verteilt. Heute sind nur ein paar Bremsbeläge ausgerissen und müssen befestigt werden. Wenn ich an gestern denke, dann bin ich froh, dass heute alles gut gegangen ist. Aber das ist eine andere Geschichte.
Jetzt noch schnell die Kutschen parken, waschen und mich frisch machen, denn das Abendessen steht an. Abmarsch zum „Ochsen“ um 19:20 Uhr. Das Supportteam teilt sich zum Abendessen auf. Eine Hälfte des Teams bewacht den Platz, der Rest geht essen. Danach gibt es Schichtwechsel beim Essen.
Und um 19:20 Uhr heißt es auch: Alles fertig und vorbereitet für morgen: Zum nächsten Etappenziel nach AUB. Und auch der Wurstsalat und die Spargelröllchen für morgen sind fertig.
Ein Jubel dem Küchenteam und meinen mit-Supportern: ihr seid ein starkes Team und ich bin froh und stolz ein Teil davon sein zu dürfen. Macht mächtig Spaß mit euch!
Und jetzt geht es auf und weiter nach Aub.
Herzliche Kaufmannsgrüße und ein lautes „Jubel“,
Norbert