6. Tag
Etappe von Dinkelsbühl nach Dombühl
Der sechste Tag des Sommers, der sechste Tag beim Kaufmannszug. Seit vergangenen Samstag sind 20 Wagen nach Hause unterwegs, nach Seligenstadt.
Nach einer für manche langen und einer für alle sehr kühlen Nacht, macht sich der Zug auf den Weg ins kleine idyllische Dombühl, zwischen Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber. Die bisher sehr warmen, trockenen Tage fordern ihren Tribut. Das hölzerne Wagenrad an Tonis´ Wagen schnurrt durch die Trockenheit zusammen und wird zunehmend spröde und instabil. Nur das Eingreifen von Gerds mobiler Reparaturtruppe verhindert das Loslösen der eisernen Bereifung vom Rad. Rasch
werden die Eisenringe an den Rädern verschraubt. Kritischer war dann doch der ‘Übersteiger‘ eines von Thomas´ Pferden über die Deichsel des Wagens, direkt vor der Mittagspause. Glimpflich findet das schließlich sein Ende. Das Pferd bekommt eine Pause und wird ausgetauscht.
Der an einem See gelegene Rastplatz jedenfalls ist Idylle pur. Alle genießen es.
Schließlich schaffen wir die Tagesetappe mit 29 Kilometern und sind, mit Trommeln und Fahnen vorweg, pünktlich beim Empfang auf dem Marktplatz von Dombühl. Unsere Händler bieten ihre Waren an, Bürgermeister und Kaufmannschaft tauschten Grußworte aus. Eine alte Geschichte wird aufgetischt. Wurde doch im Jahr 2007 bleibewilligen Kaufleuten ein Bauplatz und Babyprämie versprochen. ‘Doch‘, sagt der Bürgermeister, ‘uns geht es hier gut‘ und kassiert das alte Angebot.
Einrichten auf dem Lagerplatz ist nun angesagt. Pferde versorgen, Zelte einrichten, das Übliche. Verköstigt werden wir vom ortsansässigen Metzger mit breit aufgestelltem Angebot. Noch bis in die Dämmerung hinein wird an den Wagen gehämmert, gesägt, geschraubt, geschmiert und gebaut.
Nicht nur die Schäden des Tages werden behoben. Gemeinsam trinken wir auf einen erfolgreichen Tag. Das Abendrot deutet auf einen warmen Tag 7 des Sommers 2023 sowie des Kaufmannszuges hin, wenn 20 Wagen heimwärts fahren.
Michael Eiles
Tagesbericht 01.06.2023
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