18.06.2007

Kaufmannszug 2007 ,Augsburg – Seligenstadt 
Montag, 18. Juni, Aub – Unter Wittighausen

Der Abschied fällt schwer heute Früh, Kindergarten und Schule unterbrechen den Unterricht, dicht gedrängt stehen die Kinder am Straßenrand und winken, es ist sehr rührend. Begleitet von den winkenden Aubern ziehen wir so aus. Kaum haben wir das Ortsschild passiert, ertönt eine bekannte Melodie. Einige Mitreisende konnten ja nur eine Woche mitfahren, so auch Christopher der Soldat, er steht im Kornfeld und spielt uns auf seiner Posaune den ‚Egerländer Fuhrmannsmarsch‘ – wir haben Tränen in den Augen. Aber Gute Freunde kann niemand trennen -wir ziehen weiter durch bekannte Ortschaften. Ab heute liegen nämlich die Augsburger Nordstrecke und der Nürnberger Geleits-weg auf der selben Trasse. Die Landschaft öffnet sich, lässt weitere Blicke zu und die Wolkengebilde verändern wieder ständig das Ambiente. Mit brandenburgisch-ansbachischem Geleit zogen wir ja nach Aub und sind jetzt auf demTerritorium des Würzburger Hochstifts. Über Balderheim und Riedenheim ziehen wir nach Stalldorf, die Strecke verläuft über Landstraßen und wir stellen mit unserem enorm langen Zug schon eine ‚Verkehrsbehinderung‘ dar. Leider bringt nicht jeder Autofahrer die Zeit und die Muse auf, uns ungewöhnliche Verkehrsteilnehmer zu erleben. Überrascht werden wir wieder in der Gemeinde Gelchsheim, die winkenden Bürger am Straßenrand geleiten uns zum spontanen Empfang am Rathaus. Bei belegten Brötchen und frischem Kaffee kommen wir mit dem Bürgermeister ins Gespräch. Leider müssen wir weiter auf unserer Kulinarischen Tagesetappe, zur Mittagsrast in Stalldorf. Rippchen mit Kraut erwarten uns, die Familie Hutzler und die Würzburger Hofkellerei versorgen uns mit Getränken – wir genießen den kühlen Frankenschoppen. Vom heutigen Bayern und kommen wir nach Baden – Württemberg. Die Herren von Rieneck sind jetzt unsere Geleitsherren. Der weiße Schan im Wappen unseres Tageszieles Unter-Wittighausen gründet noch auf diese Zeit. Graf Gerhard von Rieneck, ansässig im nahen Grünsfeld , wurde 1336 das Geleitsrecht verliehen. Der Empfang der uns bereitet wird ist wieder unbeschreiblich. Blasmusik spielt auf, der Kirchenchor singt, wir werden verwöhnt mit Krustenbraten und einem frischen Bier der Distelbrauerei. Die Herzlichkeit des Empfangs trägt schnell Früchte, wir kommen den Wittighausenern ins Gespräch, den einen oder die andere sieht man gar zum Walzertakt tanzen. Unsre Seligenstädter Hymne und das Kaufmannslied von Ludwig Bungert erklingen, wieder geht ein Tag zu ende.

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