Kaufmannszug Nürnberg – Seligenstadt 2003
Dienstag 03.06.2003, Aub – Unterwittighausen
Heute geht alles etwas gemächlicher, zum Glück liegt nur eine kleine Etappe mit keinen nennenswerten Steigungen vor uns. Die Begeisterung unserer „Kompanie“ vom gestrigen Abend hält immer noch an. Die Festnahme unseres „Eiligen Willi“ und Verurteilung durch das Stadtgericht ist in aller Munde. Die Stadtväter von Aub, komplett in einheitlicher historischer Garderobe, nahmen unserem Willi sein volles Kerbholz ab und verurteilten ihn zu einer halben Stunde „Sitzpranger“. Der wegen „Hochstapelei“ Verurteilte mußte die halbe Stunde auf dem luftigen Balkon am Rathaus in 4 Meter Höhe aussitzen. Nach dem anschließenden Bieranstich, konnte an der für uns vorbereiteten 25 Meter langen Tafel das Festmahl beginnen. Die Kontrolle der Pferde bringt dann leider die Ernüchterung. Zwei Pferde haben sich nachts getreten, eines ist an der Hüfte verletzt und geht lahm. Für uns heißt das, wir müssen einen schweren Wagen samt Pferden am Quartier zurücklassen und abends nachholen. So starten wir mit einer auf 5 Fuhrwerke verkleinerten Kolonne in den Tag. Begleitet durch ein Polizeifahrzeug, passieren wir den Stadtbereich und scheren dann in einen Feldweg ein. Durch eine sanfte Hügellandschaft fahrend, kommen wir in einem flotten Reisetempo, vorbei an Riedenheim, um 12:00 Uhr in Stalldorf an. Beim Gasthof „Zum Hirschen“ beziehen wir unser Mittagsquartier. Spontan werden wir durch den Bürgermeister des Ortes samt seinem Stellvertreter begrüßt. Für die Pferde sind perfekte Stallungen vorhanden und wir werden mit herrlichen Rippchen und Sauerkraut durch den Wirt verwöhnt. Die Würzburger Hofkellerei spendiert uns dazu einen herrlich frischen Frankenwein. So lässt es sich aushalten. Erst gegen 15:00 Uhr brechen wir wieder auf. Wir passieren zunächst die Ortschaften Simmringen, Bütthard und erreichen um 17:00 Uhr unser Tagesziel Unterwittighausen. 2 Stunden Fahrt auf stillen Wegen, durch herrlich blühende Felder liegen hinter uns. Und wieder werden wir mit einer Herzlichkeit begrüßt, wie man sie selten erlebt. Wir bieten unsere Waren feil und beziehen unser Nachtquartier im Gasthof „Zum Bären“. Ein herrlicher Tag liegt hinter uns.