Kaufmannszug 2007 ,Augsburg – Seligenstadt
Sonntag, 17. Juni Aub, Ruhetag
Eine anstrengende Woche liegt hinter uns, es lief bis jetzt alles nach Plan. Mit den kleineren Problemen und Ausfällen von Fahrzeugen oder Pferden, die uns in Anspannung halten, müssen wir bei unserer Unternehmung immer rechnen. Den Ruhetag haben Mensch und Ross wirklich verdient, er ist für uns eine Gelegenheit Gott für die schützende Hand während der letzten Woche zu danken und seinen Beistand für die zweite Woche zu erbitten. Überrascht stehen wir vor dem Altar über dem unser Transparent mit der dargestellten Wegstrecke schwebt. Sehr festlich ist der Gottesdienst gestaltet, zu dem wir alle in unseren Gewandungen erschienen sind, die Kirche ist brechend voll und mir stehen Tränen in den Augen als lautstark ‚Großer Gott wir loben Dich‘ erschallt. Der Nachmittag gibt uns die Möglichkeiten an Stadtführungen teilzunehmen, gelesenen Texten aus dem 18. Jahrhundert, vorgetragen von Raimund Wurzel, zu lauschen oder einfach zu relaxen. Am Abend nehmen wir wieder Platz an der langen Tafel am Marktplatz, die Auber Blasmusik spielt auf und motiviert uns zum mitsingen – es wird noch mal ein richtig schönes Fest. Lassen Sie mich zum Schluss noch den Text ‚Brot der Freundschaft‘ von Joop Roeland zitieren, den wir heute Morgen im Gottesdienst gehört haben. Er gibt etwas vom dem Geist wieder der uns Auber und Seligenstädter verbindet.
Freundschaft ist das Brot wovon Menschen leben. Noch im Morgengrauen, sogar am Regentag, lässt Freundschaft Sonne aufgehen. Und am Abend baut sie eine Leiter zu den Sternen. Sie lässt den Garten blühen, wo sonst nur Steppe ist. Sie gibt den Geräuschen des Tages den Tonfall der Sorge. Auch die Sprache des Alltags wird auf Noten gesetzt, aus gewöhnlichen Worten wird ein Lied. Sie lässt das Lachen nicht alt werden und hält die Seele klar wie eine Quelle. Leichten Fußes geht man den Weg in das Haus des Freundes. Von der Freundschaft leben die Menschen: wovon aber lebt die Freundschaft? Von der Gemeinsamkeit der Wege. Von der Offenheit des Erzählens. Von der Aufmerksamkeit des Hörens. Von der Behutsamkeit der Sorge. Von der Freude des Teilens. Von der Sanftmut des Trostes. Von der Beharrlichkeit des Verzeihens. Von der Unerschöpflichkeit des Vertrauens.