09.06.2011

Kaufmannszug 2011 Aub – Seligenstadt
Donnerstag, 9.6.2011, Külsheim – Eichenbühl / R. Wurzel

 Vieles wiederholt sich auf unserer ‚Zeitreise‘, das ist mir noch nie so aufgefallen wie heute, es ist nicht abgedroschen, eher wie ein Konzert auf einer Tournee. Die Akteure bringen immer wieder neue Nuancen in Ihr Spiel, das so nie gleich wird. So starten wir wieder in den neuen Tag, nur noch drei Etappen bis nach Seligenstadt vor uns und eine kurze Tagestrecke mit nur 18 Kilometern. Wo ist bloß die Zeit geblieben? Ich erwähnte bereits die veränderte Wahrnehmung. Vieles erleben wir sehr intensiver, die Kurzweil reißt es uns aber ebenso schnell fort, lässt den gefühlten Zeitraum schrumpfen. Als unser Troß heute startet, bin ich noch unterwegs. In meinem Hotel war kein Internetzugang verfügbar, ich musste in ein Gebiet mit besserer Funknetzabdeckung fahren. Gott sei Dank, die Unterstützung im Hintergrund klappt perfekt und ich kann durch ein Begleitfahrzeug nachgefahren werden. Kurz vor Hundheim bin ich dann wieder beim Zug. Auch hier die bekannte Szenerie, die ‘Hundheimer‘ sind gekommen uns zu begrüßen. Zur Mittagsrast treffen wir auf Metzger Becker , er ist angereist uns kulinarisch zu verwöhnen, dazu ein kühler Schoppen – perfekt. Der Schlafmangel scheint inzwischen bei allen soweit fortgeschritten dass bei jeglicher Gelegenheit und Haltung versucht wird zu schlafen. Immer wieder tauchen bekannte Gesichter auch aus Seligenstadt auf, immer mehr Menschen stehen in guter Laune an den Straßenrändern und jubeln uns zu, wir sind glücklich. Neunkirchen haben wir bei Kilometer 11 passiert, dann geht es an Ebenheid vorbei Richtung Eichenbühl. Wir fahren wieder über die alte Landstiege, sie ist inzwischen zwar frisch geschottert‘, hat aber von Ihrer Steilheit nichts verloren. Auf dieser Stiege haben die Eichenbühler ‚Vorspanndienste‘ mit Ihren Ochsen geleistet um die Pferde der Kaufleute zu schonen und selbst Schwedengeneral Gutav Adolf oder Graf Tilly waren auf diesem Weg schon unterwegs. Ein kurzes Stück noch, wir passieren den alten Mautturm und erreichen Eichenbühl, diesen kleinen Ort, der mit großer Herzlichkeit ein riesen Fest für uns vorbereitet hat. „Ich will sprechen den Willkomm – so ge-bührt es mir als Schultheis dieses freundlichen lieblichen Fleckens“ , so die Begrüßung durch Bürgermeister Winkler. Frisch gebackener Fisch von den Seligenstädter Fischern, flotte Märsche des Eichenbühler Musikzugs und der TGS Fanfarenbläser aus Seligenstadt, wir feiern in ausgelassener Stimmung an diesen Abend, der viel zu schnell zu Ende geht. 

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