01.06.2011

Kaufmannszug 2011 Augsburg – Seligenstadt

Mittwoch, 1.6.2011, Maihingen – Dinkelsbühl / R. Wurzel

„Sanft wurden wir heute früh durch lieblichen Gesang geweckt. Die Nonnen des Klosters in Maihingen hielten ihre Morgenandacht.“ So habe ich meinen Tagesbericht vor vier Jahren beim Start morgens in Maihingen begonnen. Mehr träumend als wach, habe ich auch heute früh versucht ein paar Zeilen zu formulieren und es fiel mir genau so schwer wie damals. Überhaupt scheint sich vieles an diesem Tag genauso abzuspielen wie 2007. Nun, die Nonnen gibt es nicht mehr und das Wetter heute ruft sicher Begeisterung bei den Landwirten hervor, bei uns drückt es eher auf die Stimmung. Hätte ich den alten Tagesbericht mal vorher gelesen, das berühmte Funkloch wäre mir in Erinnerung gerufen worden. Die Bereitstellung von Bildern und Bericht für unsere Internetseite war deshalb über den Tag nicht möglich. Auch 2 Pferde haben wir vorsorglich wegen wunder Stellen nach der Mittagspause aus dem Zug genommen um Ihnen Ruhe zu gönnen. Für die Administration bedeutete dies natürlich auch wieder – ein Planwagen und 2 Pferde mussten zusätzlich transportiert werden. Der Streckenabschnitt hat wieder eine neue Kulisse vorgefahren, über einige Steigungen und Gefällstrecken geht es auf ursprünglichen Wegen durch Wald und Feld. Beim dem einen oder anderen Wagen kommen die Bremsen an Ihre Grenzen und auf den Gefällen müssen Halteseile eingesetzt werden. Schnell zeigt sich dass Wartungsarbeiten an den Bremsen der Fuhrwerke für den Abend eingeplant werden müssen. Albert ist im Moment nicht beim Zug, hat aber durch Heinz einen kompetenten Vertreter, der mit ‚seinem Team‘ fachmännisch die Fuhrwerke pflegt. Den Blick auf die Landschaft können wir heute nicht wirklich genießen, es ist kalt, es ist nass und wir sind froh als wir Dinkelsbühl erreichen. Umso erfreulicher als uns die berittene Stadtwache entgegenkommt um uns für die letzten Kilometern Ihr Geleit anzubieten. Das Stadttor bleibt jedoch zunächst verschlossen. Der Rat der Stadt muss über-zeugt werden, dass wir in redlicher Absicht kommen und genügend Gold und Silber mit uns führen. Begleitet von den Pikinieren ziehen wir durch diese traumhafte Altstadt zur Bleiche, unserem Lagerplatz. Auf Lagerfeuerromantik müssen wir wegen des schlechten Wetters leider verzichten, die Gastfreundschaft des ‚‘Wilden Mann‘ ist dafür aber mehr als eine Entschädigung. Mit Stadtwache und Pikinieren feiern und singen wir bis tief in die Nacht. Ein Spaziergang um die Stadtmauer, zu später Stunde, lässt den Tag dann doch noch sehr romantisch ausklingen. 

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