13.06.2007

Kaufmannszug 2007 ,Augsburg – Seligenstadt
Mittwoch 13. Juni, Raustetten -Dinkelsbühl

Sanft wurden wir heute früh durch lieblichen Gesang geweckt. Die Nonnen des Klosters in Maihingen hielten ihre Morgenandacht. Mehr träumend als wach, hatte ich versucht ein paar Zeilen für den Vortag zu formulieren, es fiel mir sehr schwer heute früh – zeigen Mensch und Tierschon erste Anzeichen von Ermüdung? Ärgerlicher war jedoch dass wir im berühmten ‚Funkloch‘ saßen und die Bereitstellung von Bildern und Bericht für unsere Internetseite nicht möglich war. So konnte ich unsere Homepage erst nach und nach über den Tag mit Inhalten aktualisieren. Bei unserem ‚Vierergespann‘ hatten sich gestern schon wunde Stellen gezeigt, medizinisch zwar gut versorgt, war es trotzdem notwendig den Pferden einen Tag Ruhe zu gönnen. Für die Administration bedeutete dies, ein Planwagen und 4 Pferde mussten zusätzlich transportiert werden. Die Fahrt durch Feld und Wald auf unbefestigten Wegen und mit einigen Steigungen und Gefällen hatten unser Material schon sehr beansprucht. Der hintere Bremsbalken am großen Planwagen war gebrochen und musste ausgetauscht werden, ein Sattler wurde gebraucht und eine ganze Anzahl kleinerer Reparaturen waren notwendig bis wir starten konnten. Um 11:30 Uhr ging es dann los, dank Albert mit seinem kleinen Team das sich gefunden hat und fachmännisch die Fuhrwerke pflegt. Gott sei Dank unser Tagesziel Dinkelbühl ist nicht zu weit weg. Wir reisen wieder sehr ursprünglich auf kleinen unbefestigten Wegen durch Wald und Flur, genießen den Blick auf ganze Felder mit Kornblumen und stellen fest dass bei dieser Art der Fortbewegung die Uhr einfach anders tickt. Die Wahrnehmung der Umgebung wird von allen viel intensiver empfunden als man es gemein hin gewohnt ist. Dinkelbühl erreichen wir leider erst mit einer kleinen Verspätung. Dinkelbühl, eine auch für Kaufleute bedeutende Stadt, hatte bereits 1323 ein kaiserliches Handelsprivileg für sein Tuch und war bekannt durch seine Schmiedeerzeugnisse. Zünfte und Handwerk waren ähnlich wie in Seligenstadt prägend. Vor dem verschlossenen Stadttor stehen wir nun und müssen um Einlass begehren, unsere redlichen Absichten beweisen und die Bürger mit ‚guten Geschäften‘ locken. Die Stadt Dinkelsbühl empfängt uns sehr herzlich durch eine Abordnung und die Pikiniere der Stadt geleiten uns durch das herrliche Ambiente der alten Stadt zu unserm Lager auf der Bleiche.

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