Zweite Infoveranstaltung

Zusammenfassung der Themen von der 2. Informationsveranstaltung
„Kaufmannszug von Augsburg nach Seligenstadt 2023“ am 23. Oktober 2022

Liebe Kaufmannszügler,

am vergangenen Sonntag konnten wir alle Anwesenden über den aktuellen Stand der Planungen und unsere Aktivitäten in Kenntnis setzen. Weil rund die Hälfte von Euch aus diversen Gründen nicht an­wesend sein konnte, wollen wir Euch auf diesem Wege mit den wichtigsten Informationen versorgen.

Schwerpunkt lag auf der Rollenverteilung und der Gewandung:

  • Wir wollen nicht als Siedlertrack wirken und wünschen uns daher, dass sich neben der Trommler-Truppe („Trommelfeuer“) noch eine Handvoll mehr an Soldaten findet. Ebenso bräuchten wir noch ein halbes Dutzend Kaufleute mehr.
  • Die Hälfte von Euch hat Magd oder Knecht als Rollenwunsch angegeben. Wir erhoffen uns, dass sich aus diesen Reihen noch mehr Reisende, edle Damen, oder Pilger/innen finden. Wer sich das vorstellen kann, möge sich bitte bei uns melden.
  • Wir stellen den Kaufmannszug der Spät-Rokoko-Zeit zwischen 1750 und 1780 dar. Wir wollen ein möglichst authentisches Bild abgeben, weshalb es insbesondere auf Eure Gewandung ankommt.
  • Männer tragen in der Regel Kniebundhosen, weißes Hemd mit Knöpfen und Stehkragen (keine Schnürung), eine Weste (ohne Schulterpolster), ein Halstuch (aus Seide, Leinen oder Baumwolle) sowie einen Dreispitz (verschiedene Formen sind möglich: offen, geschlossen, auch gerne eine Seite nach unten geklappt, verziert mit Blumen, Ähren oder Federn etc.)
  • Kaufleute tragen Kniebundhosen und schmal geschnittene Westen (vorne nicht zu lang – nur bis in den Schritt) und offene, lange Gehrröcke (übers Gesäß reichend) mit Stehkragen und nicht allzu großen Aufschlägen. Je mehr Knöpfe, Zierrat und je bunter (sehr selten und teuer) desto größer das Vermögen des Kaufmanns. Hinweis: reines Schwarz war damals die teuerste Farbe.
  • Frauen tragen Röcke und Mieder (zweigeteilt) darunter ein weißes Gewand (damals auch als Nachtgewand genutzt), ein Hals-/Schultertuch, Häubchen und Schürze. Die Ärmel gehen bis zum Ellbogen oder knapp darüber. Schulterfrei oder freizügige Dekolletés waren im Rokoko verpönt.
  • In der Unter- und Mittelschicht waren meist nur die gedeckten Farbtöne (vorwiegend grün, blau, braun, grau, dunkelrot etc.) erschwinglich. Im Anhang findet ihr ein paar Fotos mit Beispielen von Gewandungen vormaliger Kaufmannszüge sowie künstlerische Darstellungen des Spätrokoko.
  • Auf den nachfolgenden Internetseiten könnt ihr schmökern, Anregungen und Schnittmuster finden oder zeitgenössischer Gewandungen direkt vom Händler beziehen.
    http://www.marquise.de/de/1700/reenactment/index.shtml
    https://neheleniapatterns.com/
    http://www.larpwiki.de/HerrenGewandungBarockRokoko#Die_Hose
    https://www.fjalladis.de
    Http://www.historische-marketenderei.com
    http://schuhnagel.de/
    https://www.samsonhistorical.com/
    https://www.townsends.us/
    https://www.ritterladen.de/
    https://www.kostuemtruhe.de
    Mil-Tec Regenponcho Premium Rip-Stop | bw-online-shop – Regenponcho
    Regenmantel (mlessing.de)
  • Selbstverständlich müsst Ihr Euch nicht vollkommen neu einkleiden und könnt auf bereits vorhandene Gewandungen auch z.B. auf Hemden mit Schnürung zurückgreifen.
    Es sollte nach Möglichkeit aber nicht ins Mittelalter abgleiten.
  • Als unschätzbare Quelle stellt der Fundus des Heimatbundes gerne Gewandungen gegen eine Leihgebühr zur Verfügung (Preise beinhalten die Reinigung, sowie die Mehrwertsteuer):
    Kaufmannsmantel                60 €
    Hose / Rock                           25 €
    Weste / Mieder                      25 €
    Dreispitz / Strohhut         20 €
    Hemd / Bluse                   20 €
    Eigene Reinigung der Gewandungen ist untersagt! Für den ordnungsgemäßen Zustand bei Rückgabe, ist der/die Entleiher/in verantwortlich. Anfallende Reparaturen müssen je nach Aufwand durch die Entleiher/innen getragen werden. Bitte sprecht Willi Eiles direkt an.
  • Für die Tagesetappen solltet ihr bequeme – eingelaufene – Schuhe anziehen. Diese dürfen jedoch nicht bunt sein und brauchen auch nicht über den Knöchel reichen. Wir begehen „gut ausgebaute“ Straßen sowie Feld- und Waldwege.
  • Für all Eure Fragen rund um Gewandung und Rollen steht Euch Robert mit seiner Expertise sehr gerne zur Seite. Bitte sprecht ihn einfach persönlich an oder stellt Eure Fragen gezielt per Mail.
  • Über Helga Holzgreve – Schneiderei Knopploch – könnt ihr Euch natürlich auch eine zeitgenössische Gewandung schneidern lassen.
  • Die Ausübung des Stapelrechts und das historische Marktgeschehen sollen an den Zielorten betont werden – Vorstellung und Verkauf der Waren sowie mögliche Alltagssituationen wollen wir in Form von kleinen Schauspielen aufführen. Mehr hierzu bei unserer nächsten Zusammenkunft.
    Handelswaren Beispiele:
    Kräuter, Gewürze, Tee, Kaffee, Rum, Wein, Kupferwaren, Zinnwaren, Glas, Stoffe, Leder, Mode, Bürsten/Besen, Knöpfe/Nährzubehör, Bücher, Reliquieare Produkte, Lebkuchen, Münzen …
    Wer Ideen hat oder Produkte herstellen kann und verkaufen möchte, meldet sich bitte bei uns.
  • Alle HundebesitzerInnen, die Ihre Vierbeiner mitnehmen wollen und bereits angemeldet haben, werden von Anette zu einem gegenseitigen Kennenlernen auf dem Hundeplatz in Froschhausen eingeladen. Dabei wollen wir unter anderem überprüfen, ob die Hunde untereinander „kompatibel“ sind und mit Pferden sowie ratternden Kutschen klar kommen.
  • Die Teilnahmegebühr inkl. Verpflegungspauschale (Frühstück und Mittag) beträgt pro Woche und pro Teilnehmer/in circa:                
    ab 15 Jahren  Jahrgang 2008 und älter      395,00 €
    11 – 14 Jahre   Jahrgang 2009 – 2012           295,00 €
    6 – 10 Jahre    Jahrgang 2013 – 2017            195,00 €
    bis 5 Jahre     Jahrgang 2018 – 2023           125,00 €
    Die Gebühren wollen wir stabil halten – vorbehaltlich inflationärer Entwicklung und möglicher Versorgungsengpässe. Ende dieses Jahres werden wir sie mit separater Rechnung erheben. Die Zahlung kann dann im Ganzen, oder in zwei Raten zum 01.01. und zum 01.05. geleistet werden.
  • Feldbetten können wir nicht stellen. Es gibt keine Hilfsorganisation, von der wir eine so große Anzahl erhalten könnten und die Leihgebühren mit Reparaturkosten übersteigen die Anschaff­ungskosten. Ein/e jede/r Teilnehmer/in möchte sich bitte um ein eigenes Feldbett bemühen.
  • Die medizinische Versorgung stellen wir sicher. Für den hoffentlich nicht eintretenden Fall der Fälle möchten wir jedoch wissen, wer von Euch eine ErsthelferInnen-Ausbildung hat – letzte Auffrischung nicht älter als 2 Jahre (rückgerechnet von Juni 2023) – oder auf einschlägige medizinische Erfahrungen aus privaten oder beruflichen Gründen zurückgreifen kann. Bitte meldet Euch bei uns per Mail, ob Ihr als ErsthelferInnen zur Verfügung steht, wenn Ihr Euch nicht schon am vergangenen Sonntag in die Liste eingetragen habt.

Bei Fragen und Anregungen könnt Ihre gerne auf uns zukommen.

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