Kaufmannszug 2015 Augsburg – Seligenstadt
Freitag, 12.06.2015, Dombühl – Rothenburg ob der Tauber
Der Wecker klingelt um 6.30 Uhr. Im Urlaub ist das ziemlich früh. Ein Blick aus dem Fenster, ein Blick auf den Balkon, blauer Himmel, tolles Wetter. Da sehe ich die Küchen-Crew gerade ins Auto steigen. Sie sind schon auf dem Weg zum Zeltplatz – also noch früher aufgestanden – im Urlaub. Für die Zeltschläfer gibt es Frühstück ab 7.00 Uhr. Wir (Hotelschläfer) frühstücken im Hotel und werden dann von unserem Busfahrer Alfred um 8.10 Uhr zum Zeltplatz gefahren. Alfred hat gestern um 23.10 Uhr den Zündschlüssel gezogen und mit der geforderten + verdienten 9 Stunden Ruhezeit ergibt sich unsere Abfahrtzeit 8.10 Uhr. Auch an so etwas muß gedacht werden.
Jetzt noch 2 Tagebuch Nachträge:
Gestern Abend kamen noch Gaukler bei uns auf dem Zeltplatz vorbei. Mit Akrobatik – auch von den Kleinsten – und Feuerspuckern wurden wir am Lagerfeuer überrascht. Die Gaukler kamen natürlich auch aus unserer eigenen Gruppe. Manchmal dauert es ein bis zwei Tage bis sich durch die Kaufmannszugfunktrommeln alle kleinen Geschichten verteilt haben. Deshalb erst heute dieser Nachtrag. 2 Männer wussten manchmal nicht, welches Bier das letzte sein soll. So wurde es sehr spät, bis sie zurück ins Hotel kamen. Ihre Frauen waren natürlich schon längst im Bett. Die Männer hatten keine Schlüssel für die Zimmer und auch nicht für den Nachteingang. „Dann rufen sie an!“ Das erste Handy klingelt endlos durch. Die Frau hat einen tiefen und gesunden Schlaf. Bei der zweiten Frau ist der Akku leer. Und die dritte Frau macht ihr Handy nachts grundsätzlich aus – wegen dem Elektrosmog. Mit der modernen Technik kommt man also nicht weit. Zum Schluss half ein Pfiff und der schlug an. Den Herren wurde Einlass gewährt. Die ganze Aktion hat dann nochmal eine knappe Stunde der ohnehin kurzen Nachtruhe geraubt. Wir hoffen natürlich, dass das letzte Bier geschmeckt hat.
Wir laufen mit unserem Zug auf kleinen und großen Straßen. Am liebsten aber natürlich auf Feldwegen. Autos kreuzen immer unseren Weg. Da gibt es die netten und die aggressiven Autofahrer. Die einen fahren einfach weiter, hupen leider auch und wollen vor der Kutsche bzw. vor den Pferden einscheren, leider auch manchmal zu schnell und zu knapp. Das ist nicht gut für unsere sensiblen Pferde. Die anderen Autos bleiben stehen. Die Fahrer freuen sich und winken uns zu. Am schönsten sind die Kindergartengruppen, die mit ihren Erzieherinnen am Wegrand stehen. Gestärkt geht es nach der Mittagsrast (Heringsbrötchen + gezapftes kühles Bier) weiter nach Rothenburg. Für mich ist heute in Rothenburg die schöne Reise leider zu Ende. Ich hatte einfach die beste Zeit auf unserem Wagen mit Melanie, Uli, Norbert, Astrid, Andrea dem weltbesten und liebsten Kutscher Hans mit seinen beiden Pferden Verena und Wendy. Zum Nachmittag gebe ich ab an meinen Mitschreiber Wolfram.
Unter einer erbarmungslosen Sonne ziehen wir über die Felder vor Rothenburg. Die letzten Kilometer sind schwer, werden aber mit einem grandiosen Einzug entschädigt. Ach ja, 2 besonders fleissige Teilnehmer liefen heute voran und haben leider die geplante Route verlassen. Ein Anruf mit dem Handy: „Wann und wo zieht der Zug nach Rothenburg – Wir stehen gerade in der Spitalgassse….“ Der Zeltplatz ist schon wieder komplett aufgebaut und zusätzlich gibt es einen Pool. Dank an das kreative Technikteam des Support. Abendessen gibt es in der Schranne, schöner Raum und leckeres Essen. Mit Musik und einem letzten Bier auf dem Zeltplatz klingt der letzte Abend vor Aub aus. Morgen ist dann Königsetappe!
Anton schläfst du schon?
von Patrick Czaronek und Wofram Henze