Kaufmannszug 2015 Augsburg – Seligenstadt
Montag, 15.06.2015, Aub – Unterwittighausen
War das ein tolles, herzergreifendes Wochenende, doch am Sonntag-Nachmittag für viele auch ein trauriger Moment – Teilnehmerwechsel – für einige Mitreisende ging die Reise zu Ende, neue Mitreisende kamen hinzu. Tränen des Abschieds, Tränen der Freude.
Zum Abschluss und Ausklang dann noch ein stimmungsvoller Sonntagabend bei angenehmen sommerlichen Temperaturen, rund um den Marktplatz mit der Stadtkapelle Aub, mit einer extra Einlage vom „Trommelfeuer“ und bis in die Nacht mit süßen Waffeln, direkt vor Ort auf der Straße mit dem Holzofen –Waffeleisen gebacken, es ging bis in die Nacht hinein, auch mit unseren stimmgewaltigen Sänger.
Montag: Ab 7.00 Uhr Frühstück, dann Aufrüsten der Wagen, 10.oo Uhr Abfahrt. Es war eine Abreise mit etwas Wehmut, aber mit dem schönen Gefühl, 2 Tage bei Freunden „Daheim“ gewesen zu sein. Die Sonne lachte, mit fröhlichem Winken und dankbaren „Jubel“-Rufen sind wir noch einmal durch das Städtchen, auf und davon gezogen.
Der Weg führte uns nun durch leicht hügeliges Gelände, bei milden Temperaturen und erfrischenden Winden, durch weite Felder, Wiesen, Wälder, einfach Natur pur. Ein solches Reisen kann man auch getrost „Entschleunigung“ nennen.
Mittagsrast machten wir auf einer Wiese bei Stalldorf, nach gut 1 ½ Stunden ging es über eine ebenso abwechslungsreiche Landschaft nach Unterwittighausen. Ein schöner Empfang mit einem Dorffest, für das wir, an einem Montag, der Anlass sind. Der Schultheis =Bgm. Wessels= empfing uns standesgemäß, in Rokoko Gewandung gekleidet spendierte er uns nach seiner Willkommesrede 1 Fass Bier und gab es zur Freude Aller zum Anstich frei. Die Wittichhäuser Musikanten sorgten für gute Stimmung uns so gab es interessante, lustige und fröhliche Gespräche mit Gesang bis in die Nacht hinein.
Eine Nachtrags-Berichtigung muss ich noch von den 2 Männern bringen, die angeblich alkoholisiert sehr spät zum Hotel kamen, keinen Schlüssel hatten und deren Frauen längst schon fest im Bett schliefen. Natürlich wird bei jed möglichem Anlass in der Kompanie gelästert, gefrotzelt und gestichelt, doch den Beiden wurde Unrecht getan, denn P.Kn. und R.B. waren da so nüchtern wie es nüchterner nicht geht. Nach dem Radbruch bei P.Kn. hat dieser abends R.B. gebeten, ihn mit den Bruchteilen des Rades schnellstens nach Bensheim zu seinem Wagner zu fahren, damit er ein bis Aub wieder einen neues Rad hat, das hieß 199 km nach Bensheim und 199 km zurück, so standen die Beiden dann vor der Hoteltüre.
Nachdem die Anruferei bei den Frauen nicht brachte, wurde Moni H. per Handy geweckt und gebeten, sie möge den Schlüssel aus dem Fenster werfen, Moni war aber im Haupthaus, auf der anderen Straßenseite, Moni kam im Schlafanzug runter auf die Straße, doch der Schlüssel passte nicht im Nebenhaus, zwischenzeitlich war es schon halb 2 geworden und man überlegte schon im Auto zu schlafen, da kam P.Kn. die Idee, seinem Hund zu pfeifen, der im Zimmer bei seiner Frau war. 4 Pfiffe und der „Davi“ schlug laut an, so hat der gute Hund dafür gesorgt, dass die Beiden doch noch zur nötigen Nachtruhe kamen!!
Und noch eine Nachtrags-Geschichte: Pferde haben ja bekanntlich eine etwas schnellere Gangart als wir Menschen. So kamen bei einer Rast, 8 Personen auf die Idee, schon mal ein größeres Stück voraus zu eilen, doch sie gingen einen falschen Weg. Die Ausreißer wurden 3 km entfernt zufällig von unserem vorbeifahrenden Bus aus gesehen und aufgelesen. Des Abends gab es dann in der „Schranne“ folgende Anklagerede:
Bei allem Renne – bei aller Hetze
Gesetze – sind nun mal Gesetze
Ich muss berichte von einem Fall in der Tat
der sich heut in uns´rer Kompanie ereignet hat
Ein Fall von allerhöchster Brisanz
ähnlich wie ein Lauf beim Eiertanz
Nur viel schwieriger – bei aller Sucht
ich spreche hier – von „FAHNENFLUCHT „!
Bei Schillingsfürst – wo wir mittäglich verweilt
waren diese – fluggs vor – und davon geeilt
Bei Fahnenflucht – hat man einst – unverdrosse
die Deliquenten glatt erschosse !!
„FAHNENFLUCHT“ – weg von der Truppe
3 Mann – 5 Marketenderinne-Puppe
De Karlheinz – de Josef – de Peter – wie´s scheint
Moni – Sigi – Annerose – Conni – Ursula – im Geiste vereint
Bei aller Nachsicht hier auf Erden
dieser Vorfall – muss geahndet werden –!,
die 8 – sind ein Fall für´s Tribunal
doch — ich ruf hier in den Saal
ich bitte um Gnade – keine Erschießerei
denn mei´ Sigi is do aach debei
denn mei´ Sigi – des is mein Fraa – ohne Joch
verurteilt-erschießt se net – ich brauch se doch noch
der Ruf nach dem Scheiterhaufen der wurde da laut
da hat der Karlheinz sich ganz mutig getraut
hat laut gerufe – des wär ja „schreckelich“
verbennt nicht die Frauen – nemmt ganz aafach mich!
Lasst uns nur vereint sein – bei diesem schönen Haufen
und wir versprechen – der Truppe nicht mehr davon zu laufen!!!!
!!!!!!!!!!!!!!!!!!! J U B E L !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
von Richard Biegel
„Der ‚Pferdepaul‘ aus Unterwittighausen“
Der Einzug in Unterwittighausen war wunderschön,
nach kurzer Zeit konnte man einen ‚Riesen Baumstamm‘ sehn
so stellten sich die Fuhrleut an diesen Stamm gemacht als Tisch
und genossen gezapftes Bier, ganz frisch.
In geselliger Runde war der Paul am Prahlen
„Ihr könnt diesen Stamm ruhig haben“.
Und ‚Pferdepaul‘ schenkte also dann,
unseren Fuhrleuten seinen Stamm.
Als Dank, eine Flasche vom Kaufmannstropfen er bekam
den er auch mit großer Freude nahm.
Die Freude über unser Geschenk war aber nicht von langer Dauer
anscheinend überlegte es sich der Paul nochmal genauer.
Zack, zack, der Baumstamm hatte für Ihn wohl doch noch einen Zweck
und war recht schnell dann wieder weg.
Dieser Zug der war nicht fein,
oder sollt der Stamm gar auf dem Weg nach Seligenstadt sein?