Bericht aus dem Wagenbau

Der Wagen- bzw. Kutschenbau geht gut voran.

Leider haben wir zwei Problemfälle. Bei zwei großen Kutschen gibt es Probleme mit den Speichenrädern.

Bei der einen Kutsche sind die Speichen der Hinterräder in der Radnabe locker.
Bei dem zweiten Problemfall sind bei allen vier Rädern die Laufbuchsen im Holz locker, die Räder wackeln.

Bei beiden Fällen wurden während dem Kaufmannszug 2015 und 2019 Reparaturversuche durchgeführt. Es wurde versucht mit Kleben die Speichen wieder zu befestigen, zum Anderen wurde versucht, mit Spezialmasse die Radbuchsen zu befestigen. Leider nur mit mäßigem oder keinem Erfolg.

Wir haben uns nach etlichen Gesprächen und Bierchen entschlossen, das Projekt Radreparatur anzugehen.

Schlimmer kann es nicht werden!!!

Fall 1: lockeren Speichen

Erörterung, warum die Speichen locker sind. Räder wurden komplett demontiert. Gereinigt und die Bauteile begutachtet. Bei der Begutachtung wurde festgestellt, bei den Radnaben wurde nicht sauber gearbeitet. Die Anlagefläche der Speichen ist zu gering. Durch die langen Speichen der großen Räder entsteht ein großer Hebel. Diese Hebelkraft muss der Speichensitz in der Nabe aufnehmen. Desweiterem sind die Speichen im Sitz nicht eckig ausgeführt, die Kanten sind gerundet, wodurch weniger Sitzfläche vorhanden war.

Reparaturarbeit:

Die Speichensitze in der Radnabe wurde nach gearbeitet, indem die Löcher mit dem Stecheisen eckig aus gearbeitet wurden, die Radspeichen am Nabensitz dünner gesägt, Holzstücke aufgeleimt und diese passgenau zur nachbearbeiteten Nabe gesägt und geschliffen wurden und das bei 28 Speichen. Danach werden die Räder wieder zusammengesetzt und die Eisenringe wieder aufschrumpft, dieser Arbeitsschritt wird in Kürze folgen.

Fall 2: lockere Laufbuchsen

Nach langen Überlegungen, Gedanken und Gespräche mit Fachleuten ist eine Lösung gefunden worden.

Es wurden die Radbuchsen aus den Rädern herausgenommen. Radbuchsen und Bohrungen in den Radnaben nachgemessen und Maße miteinander verglichen. Es war keine Presspassung mehr vorhanden. Radbuchsen werden in die Radnabe mit ca. 6-8 to eingepresst, das mal zur Info.

Reparaturarbeit:

Buchsensitz in der Radnabe wurden größer gefräst. Dank der Firma Schmitt Modellbau, die eine passende Maschine haben, war das kein Problem. Auf die Laufbuchsen wurden Ringe und Rohre aufgeschrumpft, überdreht, so dass der Außendurchmesser passend mit dem Übermaß zur ausgefrästen Radnabe passt. Mit Hilfe eines selbst gebauten Pressengestells wurden die Radbuchsen in die Radnaben eingepresst. Wollen wir hoffen, dass die Reparatur erfolgreich war. Ein Test ist leider nicht möglich. Das Ergebnis werden wir nach den zwei Wochen Kaufmannszug sehen oder spüren.

Weitere Infos zur Vorbereitung gibt’s hier.

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